Hallo und herzlich willkommen!
Mit der zunehmenden Verbreitung von Elektrofahrzeugen (EVs) ist eine effiziente und skalierbare Ladeinfrastruktur entscheidend. Sowohl für die Kundenzufriedenheit als auch für ein kosteneffektives Energiemanagement. Dynamisches Lastmanagement (DLM) bietet eine leistungsstarke Lösung, um die Energieverteilung zu optimieren, den Netzanschluss zu schützen und teure Infrastruktur-Upgrades zu vermeiden.
DLM verteilt die verfügbare Elektrizität in Echtzeit intelligent auf die Ladestationen und maximiert damit die Nutzung Ihrer elektrischen Kapazität – ein strategischer Vorteil für alle Unternehmen, die mehrere Elektrofahrzeug-Ladepunkte betreiben.
In diesem Leitfaden werden wir folgende Themen angehen:
- Dynamisches Lastmanagement – Überblick
- So richten Sie eine DLM-Gruppe auf der Virta-Plattform ein
- Praktische Beispiele
- Visualisierung & Export
- Grundlegende DLM-Einschränkungen
- Erweiterte Funktionen: DLM mit Preconnect
- Problembehebung und Support
Los geht’s.
1. Dynamisches Lastmanagement – Überblick
Dynamisches Lastmanagement (DLM) optimiert die Ladelasten innerhalb einer Gruppe von Stromversorgungsanlagen für Elektrofahrzeuge (EVSEs), um eine Überschreitung der Netzanschlussgrenze zu vermeiden. Dabei wird der verfügbare Strom:
- gleichmäßig auf AC-Ladegeräte verteilt.
- proportional auf DC-Ladegeräte verteilt.
Der Prozess ist automatisiert und Cloud-basiert, wodurch keine zusätzliche Hardware vor Ort benötigt wird. Die einzigen Anforderungen sind:
- Die Ladegeräte müssen OCPP 1.6 unterstützen.
- Die Integration mit Virta Energiediensten muss aktiviert sein.
Der zentrale Steuerparameter ist die maximale Stromstärke, die die Obergrenze für den gesamten gleichzeitigen Ladestrom innerhalb einer Gruppe bestimmt.
2. So richten Sie DLM ein
Stellen Sie zunächst sicher, dass Sie über die erforderlichen Benutzerrollen zur Änderung der Energiedienste verfügen. Detaillierte Informationen zu den Rollenberechtigungen finden Sie in diesem Artikel.
Schritt 1: Eine DLM-Gruppe erstellen
- Navigieren Sie zu energy.virtaglobal.com.
- Gehen Sie zur Registerkarte Lastmanagement.
- Klicken Sie auf Gruppen > Neue Gruppe hinzufügen.
- Geben Sie folgende Informationen an:
- Wählen Sie die Organisation, der die Ladegeräte gehören.
- Geben Sie Ihrer Gruppe einen Namen.
- Wählen Sie den Gruppentyp (AC oder DC).
- Klicken Sie auf Speichern.
Schritt 2: Stromversorgungsanlagen zur Gruppe hinzufügen
- Scrollen Sie in der Gruppenansicht nach unten, bis Sie die Option „EVSE verbinden“ finden.
- Aus der Liste der verfügbaren Ladegeräte:
- Klicken Sie auf Verbinden, um sie aufzunehmen.
- Um ein Ladegerät zu entfernen, gehen Sie zu „Verbundene EVSEs“ und klicken Sie auf Trennen.
- Alle Änderungen werden automatisch gespeichert
Schritt 3: DLM-Grenze festlegen
- Scrollen Sie zum oberen Rand der Seite.
- Kreuzen Sie das Kästchen an, um dynamisches Lastmanagement zu aktivieren.
- Legen Sie die Maximale Stromstärke (A) für die Gruppe fest.
- Klicken Sie auf Speichern. DLM wird sofort aktiviert.
Die neue Gruppe ist nun aktiv und in der Gruppenliste sichtbar (alphabetisch sortiert). DLM kann jederzeit über die Benutzeroberfläche ein- oder ausgeschaltet werden.
3. Praktisches Beispiel: Grundlegendes DLM für AC-Ladegeräte
Betrachten Sie einen Standort mit drei AC-Stromversorgungsanlagen (EVSEs), die jeweils mit 32A (dreiphasig) bewertet sind. Wenn die DLM-Grenze des Standorts auf 64A eingestellt ist, wird die Last wie folgt verteilt:
Anzahl aktiver EVSEs | Zugewiesener Strom/EVSE | Regulierung erforderlich? |
1 | 64 A / 1 = 32 A | Nein |
2 | 64 A / 2 = 32 A | Nein |
3 | 64 A / 3 = 21 A | Ja |
4 | 64 A / 4 = 16 A | Ja |
20 | 6 A (Minimum) | Ja |
Hinweis: Wenn viele Ladegeräte aktiv sind, gewährleistet DLM eine Mindestleistung von 6A pro Stromversorgungsanlage (EVSE), selbst wenn die Berechnung einen niedrigeren Wert ergeben würde.
4. Datenvisualisierung & Export
Die DLM-Benutzeroberfläche enthält ein grafisches Dashboard, das Folgendes anzeigt:
- Ladelasten
- Maximale Strombegrenzungen
- Zählerwerte (falls von Stromversorgungsanlagen unterstützt)
Wichtige Hinweise:
- Eine Visualisierung der Daten ist nur möglich, wenn Zählerwerte (current.import.L1/L2/L3 und power.active.import) übermittelt werden.
Daten, die älter als drei Monate sind, werden nicht gespeichert oder exportiert.
5. Einschränkungen des grundlegenden DLM
- Mindeststrombegrenzung: Die niedrigste Grenze, die DLM ausgibt, beträgt 6A. Bei dreiphasigen Installationen entspricht dies ~4,1 kW (6 A × 230 V × 3).
- Offline-Ladegeräte: DLM kann keine Stromversorgungsanlagen steuern, die offline sind. Sie laden weiter basierend auf dem zuletzt empfangenen Befehl.
- Einphasensteuerung: DLM wendet den gleichen Strom auf alle Phasen an; es verwaltet nicht jede Phase unabhängig.
6. Erweiterte Funktion: DLM mit Preconnect
Mit dem Preconnect-Upgrade wird eine intelligente Warteschlangenlogik eingeführt:
- Sorgt für eine gleichmäßige Verteilung, bis der Mindeststrom nicht mehr erreicht werden kann.
- Priorisiert Stromversorgungsanlagen nach dem Windhundprinzip.
- Setzt Ladevorgänge mit niedriger Priorität aus, wenn der Strom nicht ausreicht.
Beispiel:
Wenn der verfügbare Gruppenstrom 11A beträgt und der Mindeststrom auf 8A eingestellt ist, darf nur eine Stromversorgungsanlage gleichzeitig laden.
Benutzerdefinierte Anwendung:
Wird der Mindeststrom auf 32A gesetzt, entsteht bei einem Standort mit 32A-Ladegeräten eine First-In-First-Out-Logik.
Dies gewährleistet:
- Maximale Leistung pro Fahrzeug.
- Faire und effiziente Laderotation.
7. Problembehebung und Support
Quick-Checks
- Kontrollieren Sie, dass DLM aktiviert ist.
- Vergewissern Sie sich, dass die Stromversorgungsanlagen online sind und OCPP 1.6 unterstützen.
- Stellen Sie sicher, dass die Station als „Powered by Virta“ zertifiziert ist.
Protokolle überprüfen
- Überprüfen Sie die OCPP-Protokolle auf Konfigurations- und Zählerdatenmeldungen.
Problem melden
Wenn Sie den Support kontaktieren, geben Sie bitte folgende Informationen an:
- Eine detaillierte Problembeschreibung.
- Aktivierte Dienste/Module.
- Alle Konfigurationsänderungen, die kürzlich stattgefunden haben.
- Relevante Protokolle.
Kontaktaufnahme: Bitte nutzen Sie das Supportformular von „Energy by Virta“, um eine Anfrage einzureichen.
Das war‘s!
Sie wissen jetzt:
- Welchen Nutzen dynamisches Lastmanagement für die Maximierung der Ladekapazität bietet.
- Wie Sie DLM-Gruppen über die Virta-Energy-Oberfläche einrichten und verwalten.
- Welche Vorteile und Einschränkungen Standard- und erweiterte DLM-Konfigurationen mit sich bringen.
- Wie Preconnect die Leistung durch eine intelligente Warteschlangenlogik verbessert.
- Wie Sie Probleme effizient beheben und melden.
DLM ist mehr als eine technische Funktion, es ist ein geschäftlicher Erfolgsfaktor, der Ihre Infrastrukturinvestitionen schützt und skalierbare, zukunftssichere Elektrofahrzeug-Ladevorgänge gewährleistet.
Verknüpfung mit